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gattidimonaco


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Los Andes 2006
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Auf nach Peru

Tacna, Peru


Morgens mit dem Zug über die Grenze: die wiederbelebte Verbindung der Ferrocarriles Tacna-Arica besteht aus Täglich zwei Hin- und Rückfahrten eines alten Triebwagens (Baujahr 1952), der mit vielleicht 40km/h hupend am Strand vorbei über die Grenze rumpelt. Zur Abfahrt um 9:30 müssen wir eine halbe Stunde vorher am Bahnhof sein, wo unsere Papiere zur Ausreise aus Chile gestempelt und die Gepäckstücke durchleuchtet werden. Wir stellen fest, daß Horiols uns die Fahrt treffend beschrieben hatte: nichts für den, der Komfort und Schnelligkeit sucht, aber ein nostalgisches Erlebnis im Holzinterieur.

Pünktlich 10:00 Peruanischer Zeit erreichen wir wieder laut hupend den Bahnhof von Tacna, wo wir von einem freundlichen Grenzbeamten den Einreisestempel nach Peru bekommen und etwas Geld umtauschen. Ein Taxi bringt uns gleich zum Busbahnhof, und um 12:30 steht die Weiterfahrt mit dem Bus nach Arequipa an - genug Wartezeit, um Knabberzeug zu kaufen und unsere Ankunft im vorbestellten Hotel zu avvisieren, schließlich soll es ratsam sein, sich nachts in Arequipa vom Taxi abholen zu lassen.

Das Bussystem in Peru erinnert mehr an Mexico als an das in Chile - organisierter. Wir fahren "Imperial"-Klasse mit Flores Hermanos. Unter anderem bedeutet das, daß wir eine Busbegleiterin haben. Sie heißt Ursula und sorgt für Heiterkeit, weil sie darauf hinweist, die Toilette sei "solo urinario", und wenn jemand der Passagiere andere Bedürfnisse habe, solle er sich vertrauensvoll an sie wenden. Die Männer neben mir quittieren das mit Scherzen und anspielendem Gelächter... Von den üblichen schlechten US-Spielfilmen abgesehen verläuft die Fahrt ruhig; zweimal müssen wir allerdings halten und Zollformalitäten über uns ergehen lassen. Unser Gepäck wird (zum Glück...) nicht durchsucht.

In Arequipa sind wir nach nur 5h30, schneller als gedacht. Angel, der Taxifahrer des Hotels, holt uns ab und läßt uns beschämt fühlen, weil wir in dieser schönen historischen Stadt nur so kurz bleiben - nur bis morgen in der extremen Früh. Zumindest in der abendlichen Beleuchtung sieht der Stadtplatz sehr einladend aus. Das Hotel - Casa de Melgar - ist ein echtes Schmuckstück aus weißem Sillar-Stein, mit mehreren kleinen Häusern und lauschigen Innenhöfen. Wie schade, daß wir hier nicht länger bleiben (und nicht einmal frühstücken können).

Als AbendEssen probieren wir etwas aus: Essen im Stil der Inka- und Vor-Inka-Zeit. Das Restaurant Soconllay unter den Arkaden des zentralen Platzes hat einen stolzen Besitzer, der uns sofort verkündet, daß hier authentisch gekocht wird - ohne Salz, ohne Zutaten, die die Spanier einst einführten, außschließlich auf heißen vulkanischen Steinen. In der Tat bekommen wir ein Alpaca-Steak auf solchen Steinen serviert, mit nichts als einem Holzlöffel für die Beilagen aus Mais und diversen Kartoffelsorten... Das Fleisch ist diesmal alles andere als zäh, sondern sehr fein und zart. Einzig das ebenso authentische Getränk kostet Überwindung: chicha, fermentiertes Maisbier, das nicht gerade einladend riecht, aber weniger extrem schmeckt. Dennoch - das nächste Mal mit etwas weniger "Echtem".

permalink written by  gattidimonaco on September 23, 2006 from Tacna, Peru
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Auf Tour mit Oriol (Tag 2)

Chungara, Chile


Am Morgen ist es sonnig, aber kalt. Erste gute Tat von Horiols heute: den Gasofen anzuwerfen! Wir wollten zwar um 8:00 frühstücken, aber der einzige, der um die Zeit schon richtig wach ist, ist Gumesinth(?), genannt "Gumme", ein indígeno, den wir gestern abend kennengelernt haben. Wir hatten ihm versprochen, ihn als Anhalter zur Grenze mitzunehmen, unter Umwerfung des geplanten Tourablaufs für heute.

Gumme ist gestern die weite Strecke nach Putre gelaufen, wie er es einmal alle ein, zwei Monate macht, um von seiner Farm nach Arica zu kommen, wo er Waren verkauft und tauscht. Was für ein Leben! Er ist sicher härtere Kälte gewohnt, aber auch er wärmt sich Hände und Füße an unserem bullernden Ofen. Dabei fragt er ganz lieb-naive Fragen über Deutschland (ob es dort nur Industrie gäbe, oder auch Landwirtschaft), wobei ihm ein Land, das weiter weg liegt als die entfernten Regionen Chiles, schon sehr abstrakt zu sein scheint. Schließlich erzählt er von seinem Traum, einer wirren Geschichte eines Konfliktes mit seinem bösen Nachbarn, den er im Sinne des Bibelspruchs "an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen" deutet. Als er aus der Heiligen Schrift zitiert, nimmt er zum ersten Mal seine Wollmütze ab, faltet die Hände und schaut uns mit riesengroßen Augen an...

Nach einem Frühstück zu viert brechen wir auf. Auf unseren Wunsch fahren wir erstmal zu den Stallungen am Rande von Purte, denn wir wollen die Puma-Fährte sehen, von der Horiols uns gestern abend berichtete. Die finden wir nicht mehr, aber wir sehen einige Tierkadaver, und Bauern, die diese jetzt verbrennen, und die gerade mit Vertretern des Nationalparks das weitere Vorgehen diskutieren (Puma töten oder fangen). Gumme zeigt seine herausragende Eigenschaft: mit jedem jederzeit gleich ein Schwätzchen anzufangen.

In rascher Fahrt fahren wir dann ohne Unterbrechung bis zum Lago Chungara, vorbei an Guanacos und Vicuñas, die wunderschön im Seitenlicht an der Straße stehen. Leider ohne Photostop, denn Horiols und Gumme wollen uns (und sich) rechtzeitig zu einer feria an der Grenze bringen, wo Chilenen und Bolivianer Waren tauschen (und die beiden mindestens ein paar Coca-Blätter umsetzen wollen, wie uns scheint - Gumme jedenfalls hat einen kleinen Rucksack aus einem Versteck unter einem Stein an irgendeiner Weggabelung geholt, und Horiols knabbert ohnehin ständig neben dem Fahren Blätter, wie er es auch neben dem computador zu tun pflegt).

Zur feria kommen wir allerdings zu spät - um 11:30 ist schon alles vorbei, so daß wir umsonst durch den chilenischen Grenzposten sind (wo Horiols alles so gemauschelt hat, daß wir unsere Pässe nicht zeigen müssen). Immerhin steht jetzt die gemütliche Rückfahrt an: am Lago Chungara (und später den nahen Lagunas de Cotacotani) machen wir mehrere Photohalte, bis wir schließlich zu einem kleinen Spaziergang am Seeufer aus dem Auto klettern. Die Bilderbuch-Spiegelung der schneebedeckten Vulkane im Wasser sehen wir zwar aufgrund zuviel Windes nicht 100%ig gut, aber wunderschön liegt der See dennoch da.

Nach ein paar Photos von See und Llamas finden wir Horiols und Gumme wieder ein Schwätzchen haltend bei einem Verkaufsstand von Alpaca-Waren; wir kaufen allerdings dann beim Nachbarn ein, was vielleicht Horiols etwas verstimmt...

Recht ruhig und zügig bringen die beiden uns nach Parinacota, wo wir eigentlich eine kleine Kirche mit reichem Silberschmuck besichtigen wollen. Die ist allerdings zu, und der Schlüssel wäre in der Obhut einer Familie, die gerade kurzfristig für ein paar Tage weggefahren ist.

Gumme verabschiedet sich in Parinacota, dafür nehmen wir eine Mutter mit Kind mit, in eine nahe Mini-Siedlung, wo wir Mittagessen bekommen. Horiols ist stolz auf diese Art der Verpflegung, weil er so die alteingesessenen Familien, denen immerhin 85% des Naturschutzparklandes gehört, ihren Anteil am Tourismus zukommen läßt. Uns bekommt das Essen weniger gut: Magenkrämpfe und der Zwangsbesuch auf einem weniger als primitiven Klo (ohne Klopapier und ganz ohne fließend Wasser) schließen sich an.

Noch mit der Verdauung kämpfend erreichen wir Las Cuevas (auf 4300msnm), wo es Vizcachas, ulkige Tierchen, die wie eine Mischung aus Eichhörnchen, Katze und Beuteltier anmuten, zu sehen gibt. Etwas geschwächt spazieren wir ein wenig, schauen den Tieren beim Sich-Räkeln und Putzen zu.

Letzter Stop auf unserer Zweitagestour sind dann nochmal Thermalquellen: die baños termales Jurasi ein paar Kilometer außerhalb Putre. Wir wollen erst gar nicht Baden, lassen uns dann doch überreden, und genießen die wohltuende Wirkung eines heißen Bades (und sogar eines allerdings wenig spektakulären Fango-Bades). Horiols tut es uns gleich und belegt einen der swimming pools mit dem Badaufseher, der sowieso mangels Besuchern nichts zu tun hat. Außerdem ist eh bald Wochenende, und nach unserem Bad wird das aus der Quelle aufgestaute Wasser abgelassen.

Die weitere Rückfahrt vergeht schnell und ruhig: im Sonnenuntergang verlassen wir das Bergland, kommen wieder an den Kakteen und schließlich Poconchile vorbei, fahren jetzt auf direktem Weg entlang der Hauptstraße bis nach Arica, das uns als Lichtermeer in der Dunkelheit begrüßt. Am Hotel geht ein erlebnisreicher Ausflug zuende.

permalink written by  gattidimonaco on September 22, 2006 from Chungara, Chile
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Auf Tour mit Oriol (Tag 1)

Putre, Chile


Um 9:30 holt uns unser Guide für die nächsten zwei Tage ab: Horiols Aqueveque Hoffens, Aricaner mit deutschstämmigen Vorfahren, der hocherfreut ist, als er realisiert, daß er die Tour nicht in Englisch halten muß, sondern Spanisch reden kann. Und wirklich: wir beide sind die einzigen Gäste, so daß wir auf eine individuelle Reise hoffen können.

Zunächst fahren wir ins Azapa-Tal, eine durch Bewässerungskanäle grüne Oase inmitten der Arica umgebenden Wüstenlandschaft, in der Obst und Gemüse angebaut werden - und Oliven. Horiols will uns Olivenölherstellung zeigen in einer Farm, die von einem Freund betrieben wird; da aber die Fabrikation heute zu ist, bleibt es bei einem Spaziergang durch duftende Olivernhaine.

Wieder unterwegs kommen wir an einem Schild vorbei, das den Weg zu einem cerro sagrado weist, und auf unsere Bitte fahren wir hin - so sehen wir doch noch geoglifos (die des valle de lluta?): in der Tat kaum zu übersehende Markierungen, die einstige Kulturen auf den kahlen Hügeln der Atacama in Stein gelegt haben. Wir genießen den Blick, bis ein Bus voller Österreicher ankommt... (Wir sinnieren mit Horiols über die Dialekte des Deutschen und Spanischen und lernen Kurioses, z.B., daß in den Bergen "tante", nach dem deutschen Wort, soviel wie "Brot" heißt...)

Eigentliche Hauptattraktion im Tal ist San Miguel de Azapa mit einem kleinen, aber sehr feinen, von der lokalen Uni eingerichteten Museum zur pre-spanischen Geschichte um Arica und im Norden Chiles. Bemerkenswert die gute Beschreibung der Exponate in einem auszuleihenden Begleitbuch. Abgerundet wird das Museum durch eine kleine Dokumentation zum heutigen Leben der indígeno-Kulturen und einen kleinen Garten mit petroglifos.

Nach dem Museumsbesuch queren wir aus dem Tal nach Poconchile, wo wir die Kirche aus Kolonialzeit besichtigen. Horiols kauft uns derweil je eine 2l-Flasche-Wasser (und das, obwohl wir selbst schon vorgesorgt hatten). Jetzt beginnt unsere Fahrt auf der Hauptstraße Arica-Lima, hinauf in Richtung Parque Lauca. Die Straße scheint kaum von Privatfahrzeugen befahren, nur ab und an einem Reisebus, und vielen vielen chilenischen und bolivianischen Trucks: viel Säure wird da transportiert, weil in der Mineralienförderung benötigt (und evtl. zu weniger legalen Tätigkeiten).

Zwischen 2500 und 2800 Höhenmetern wachsen hier bemerkenswerte Kakteen: der cacto candelabro zeichnet sich durch seine bizarren "Arme", die in den Himmel ragen, aus. Wir laufen ein wenig um ein paar Exemplare herum, was echtes Wüsten-Feeling aufkommen läßt, obwohl wir nicht weit von der Straße weg sind. Kurz darauf passieren wie die "zona magnética", mit Demonstration von Horiols, der auf einem scheinbar abschüssigen Stück der Straße den Wagen abstellt und uns vorführt, wie dieser dann "den Berg hoch" rollt. Humorvolle Ordnungshüter haben sogar ein behördliches Schild mit einer Warnung vor diesem "geomagnetischen Effekt" aufgestellt...

Auch einen kurzen Besuch im Pukara de Copaquilla schließen wir an. Hoch über einem Canyon (Horiols probiert das Echo aus) thronen hier ein paar Mauern aus Inka-Zeit, war doch ein großes Verdienst der Inka, neben ihrem ausgedehnten Wegenetz auch ein dichtes Netz an Versorgungsstationen (sozusagen "Raststätten") aufzubauen.

Die Mittagspause verlegen wir in einen Truckstop auf halber Strecke zwischen Arica und der Grenze nach Bolivien: einfach, extrem günstig (obwohl Horiols bezahlt und wir deshalb nicht wissen, was es wirklich kostet), aber schmackhaft und sättigend. Essen, wie es echte Fernfahrer brauchen, die hier auch Übernachten, wenn sie es nicht mehr untertags bis zur Grenze schaffen.

Danach steht wieder ein Spaziergang auf dem Programm: etwa eine Stunde lang laufen wir auf einem alten Inka-Weg bis nach Socoroma. Wir genießen die Zeit, machen Photos von blühenden Kakteen, und fühlen uns auf historischem Pflaster. Nahe Socoroma ändert sich die Landschaft: Terrassierungen und Bewässerung aus der Inka-Zeit ermöglichen Kräuteranbau (merkwürdigerweise vor allem Oregano) und lassen die Gegend aussehen, wie man es in der Werbung für bolivianischen Hochlandkaffee sieht. Ein Einheimischer kommt uns auf seinem Maultier entgegen und läßt sich photographieren.

Socoroma selbst ist ruhig und pictoresque, Horiols sitzt schon gemütlich auf dem Kirchplatz und hält ein Schwätzchen, während wir den Blick über einen Canyon und in die Berge schweifen lassen. Die Kirche ist zu, also beschauen wir sie nur von außen, bevor es mit dem Jeep weitergeht.

Im letzten Sonnenlicht erreichen wir Putre: größer als gedacht (weil auch eine Militärbasis dort ist), hat es doch das Gemütliche eines alten Bergdorfes. Wir ruhen uns erstmal in unserer Bleibe für die Nacht aus, dem B&B Casa Barbarita, das von einer hier vor 17 Jahren hängengebliebenen Nordamerikanerin, die aus ihrer Liebe zur Natur einen Beruf gemacht hat, geführt wird. Das Haus ist urig, hat zwei Zimmer - eines für uns, eines für Horiols - und einen Gasofen: es ist kalt hier oben auf über 3500msnm.

Hauptthema unter den Dorfbewohnern als wir ankommen: das Puma. Das Tier treibt wohl schon ein paar Nächte hier sein Unwesen, soll angeblich Junge haben, denen es nun das Töten beibringt. 19 Tiere starben so, ein schwerer Schlag für die hiesigen Bauern. Eine bemerkenswerte Stimmung für uns: angekommen in den Bergen, im Dunkeln des nur spärlich beleuchteten Dorfes, die Hunde nervös, weil irgendwo in der Nähe ein Puma herumschweift...

Im Dorf entdecken wir sogar einen "Tante-Emma-Laden", der noch auf hat, und in dem wir allerlei Strickwaren aus Alpaca-Wolle entdecken. Erstaunt erfahren wir den Preis: $1500 für eine Mütze, $5000 bis $6000 für einen Pulli! Wir geraten in Kaufrausch und kaufen ein - für uns, als Mitbringsel... Die Verkäuferin schenkt uns sogar noch zwei kleine Keramikfigürchen als Dankeschön.

Um 20:00 ist Abendessen angesetzt: im einzigen Restaurant des Ortes, das diesen Namen verdient. Zwar voller Touristen und ihren Tourguides, ist es trotzdem urgemütlich; hübsch eingerichtet von einem Kunststudenten aus Arica, der nebenbei heute auch noch kellnert. Wir sitzen mit Barbara und Horiols an einem Tisch, unterhalten uns in einer Mischung aus Englisch und Spanisch über Pumas und Tourismus seit den 1970ern (als es in Putre Strom nur bis 21 Uhr vom Dieselgenerator gab). Das Essen: Alpaca. Laut Horiols ist hier der beste Platz der weiteren Umgebung, um Alpaca zu essen, aber wir finden es zwar lecker aber etwas zäh. Dazu gibt es Quinoa, ein traditionelles proteinreiches Korn der alten Hochlandkulturen, statt Reis - auch sehr schmackhaft und weniger füllend. Vorweg ein "Té de té" als Aperetiv, zum Abschluß ein mate de coca, so verabschieden wir uns schließlich satt und zufrieden ins Bett. Horiols geht noch einen Trinken mit seinen Freunden, und da wir nur einen Schlüssel zum B&B haben, lassen wir den für ihn einfach in der Tür außen stecken. Die Beschaulichkeit eines kleinen Dorfes!

permalink written by  gattidimonaco on September 21, 2006 from Putre, Chile
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Arica

Arica, Chile


Morgens um 8:30 "relativ pünktlich" (45 Minuten verspätet) per Bus nach Arica, vorbei an Humbertstone, einer aufgelassenen oficina aus der Minen-Zeit, und an einem der Geoglyphen, einer riesigen aus Steinen in den Sand gelegten abstrakten Figur, direkt am Pan-American-Highway. In Arica checken wir im Hotel Almagro ein ($20000 fürs DZ mit nettem Balkon, von dem aus wir einen schönen Blick über die Stadt und die Christus-Statue auf dem Berg haben) und beginnen einen ersten Stadtbummel durch die Fußgängerzonen der Innenstadt.

Zum einen wandern wir an diversen Bauten von Eiffel vorbei - der zu klein geratenen Kathedrale aus Eisen, die irgendwie wie ein Blechhaus aus einer Modellbahnanlage wirkt, und dem hübschen ehemaligen Zollamt. Vor dem alten Bahnhof steht eine urige alte Dampflok aus deutscher Fabrikation, die von einer besseren Vergangenheit südamerikanischer Eisenbahnen zeugt. Weil wir gerade dabei sind, kaufen wir auch schon Tickets für die Eisenbahnfahrt nach Tacna in Peru, was mit etwas Bürokratie verbunden ist - mit einer alten Schreibmaschine müssen unsere Personalien in Listen eingetragen werden (wir lernen derweil unsere Paßnummern auswendig), geändert werden, weil wir uns erst im Datum geirrt hatten...

Wir beschließen, die kommenden zwei Tage für eine Tour in den Nationalpark Lauca zu reservieren. Diverse Anbietet offerieren den Trip zwischen $55000 und $130000 pro Person, allerdings ist nicht klar, ob die Touren zustandekommen (mangels Touristen). "Turismo Lauca" verkauft uns schließlich die Tour für $70000 und verspricht, auch nur mit uns zweien zu fahren.

permalink written by  gattidimonaco on September 20, 2006 from Arica, Chile
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Nichts los in Iquique

Iquique, Chile


Der Tag beginnt mit einer ulkigen Überraschung: weil heute Nationalfeiertag ist, haben alle Bäckereien und Geschäfte im Umkreis des Hotels zu. Die signora des Hotels teilt uns mit, daß sie deshalb kein reichhaltiges Frühstück bereitstellen konnte, wir müßten uns mit Toast und Tee zufrieden geben. Sie bringt auch zwei Toastscheiben, "una cada uno", die wir hungrig aufessen. Erst auf Nachfrage realisieren wir, wie wörtlich das gemeint war: es gibt nur 2 Scheiben Toast im Haus, jedenfalls für uns, wenn es noch für die anderen Gäste reichen soll!

Wir begeben uns deshalb auf die Suche nach einem Cafe für mehr, aber leider erfolglos: kaum ein Mensch auf der Straße, kein Geschäft offen, erst in der Nähe der Busstation der eine oder andere kleine Laden, so daß es wenigstens eine empanada auf die Hand gibt. Die Kathedrale in ihrem Blau-Gelb beschauen wir von außen (ist natürlich auch zu), die alte Bahnstation bietet nur den trostlosen Anblick einer verfallenden Halle. Vielleicht sollten wir der Stadt gleich wieder den Rücken kehren, aber letztlich entscheiden wir uns für den Bus morgen früh nach Arica.

Mehr Zeit als genug, noch das kleine Museum der Stadt zu besuchen: liebevoll gemacht, aber deutlich heruntergekommen, zeigt es Chinchorro-Mumien, Inka-Artefakte, bis hin zum Inventar europäischer Kolonialzeit rund um die damals mächtigen Salpeterminen (inkl. Klavier aus Dresden und alten Bierflaschen).

Mangels Möglichkeit, einen Ausflug zu den Geoglifos der Umgebung zu organisieren (wir hätten lediglich viel zu teuer ein Taxi mieten können), begnügen wir uns mit einem Bummel entlang der von einst prachtvollen Villen der Minenbosse gesäumten Straße zum Pazifik, wo wir ein wenig den Wellen zuschauen.

Endlich, am Nachmittag, hat das Café Cioccolata auf, in dem wir den Rest der Zeit mit Kuchen und Tee und Saft und Sandwiches verbringen; und damit, dem Interior und den sehr kolonial geprägt wirkenden Gästen zuzuschauen.

permalink written by  gattidimonaco on September 19, 2006 from Iquique, Chile
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Weiter nach Norden

San Pedro de Atacama, Chile


Heute ist der chilenische Nationalfeiertag, die fieste de patria. Ein großer Tag auch in San Pedro, und auf dem Marktplatz haben sich eine Band und diverse Preisrichter aufgebaut; davor tanzen numerierte Paare (z.T. in Tracht, z.T. überhaupt nicht schick gemacht) einen kleinen Wettbewerb. Das ganze wirkt ein wenig kleinstädtisch, aber immerhin: in Santiago feiert man den Tag auch mit Militärparaden und Ehrungen altgedienter Offiziere, was uns deutlich weniger zugesagt hätte (wir werden's am Abend im Fernsehen sehen können).

Nach etwas Überlegung und Unentschlossenheit buchen wir für heute 14:15 Plätze im Bus nach Iquique (wieder mit Umsteigen in Calama). Vielleicht hätten wir bleiben sollen, denn kaum haben wir die Tickets in der Tasche, begegnet uns eine der Chileninen von gestern und lädt uns zum Barbecue ein... Immerhin können wir nochmal lecker brunchen im Cafe Todo Natural.

Der Bus ist diesmal sogar pünktlich, und die Fahrt verläuft ohne bemerkenswerte Ereignisse - vom Fenster aus bestaunen wir die Atacama-Wüste in ihrer Größe und Ödnis. Relativ pünktlich sind wir 22:30 in Iquique. Per Taxi ins Hotel Caiti, stellen wir fest, daß hier absolut nichts (mehr) los ist um die Zeit. Selbst der zentrale Platz liegt zwar schön beleuchtet aber menschenleer in der Nacht. So verschieben wir den ersten Spaziergang durch Iquique auf morgen.

permalink written by  gattidimonaco on September 18, 2006 from San Pedro de Atacama, Chile
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Laguna Colorada

Juntacha, Bolivia


Um 9:00 vom Büro der "Expediciones Estrella del Sur" in San Pedro aufgebrochen mit einem Kleinbus und 7 Mitreisenden, passieren wir die chilenische Grenze, wo wir zwei bolivianischen Anhalterinnen mitnehmen, und fahren den Paß hinauf. Oben verlassen wir die geteerte Straße und nähern uns über Sandpisten, die in Inka-Art mit aufeinandergestapelten Steinen hie und da gekennzeichnet sind, der bolivianischen Grenze, einer kleinen Hütte inmitten von nirgendwo. Dort teilt sich die Reisegesellschaft auf, und wir zwei bleiben mit drei Chileninen aus Antofagaste und unserem Führer Simeon in einem Jeep. Bevor es losgeht gibt's noch ein improvisiertes Frühstück mit Tee und Coca-Blättern gegen die Höhe.

Bald darauf ist die Reserva Nacional de Fauna Andina "Eduardo Avaroa" erreicht (Bs. 30 Eintritt), erster Stop die Laguna Blanca mit ihren wie Schnee scheinenden weißen Schaumkronen (Mineralien!). Wir halten kurz und fahren weiter zur nahen Laguna Verde - in der Tat ein grünlich-schimmernder See auf knapp 4300 Höhenmetern. Auch hier halten wir allerdings nur kurz, weil Simeon zur Weiterfahrt drängt. In stets wilder Fahrt preschen wir mit dem Jeep durch eine Landschaft mit nichts als Steinen, wo hie und da ein paar Vicuñas grasen, und immer die Gipfel der cordillera im Hintergrund thronen. Einige bizarre Felsformationen geben diesem Teil der Wüste den Namen "de Dalí"...

Erster längerer Stop ist eine Thermalquelle: etwas eingefaßt dient sie nun als Schwimmbecken mit angenehmen 25C Wassertemperatur (vor allem angenehm in der durch den starken Wind schneidenden Kälte hier oben), in dem wir uns ausruhen, die einen Steinwurf entfernt trinkenden Flamingos beobachtend. In guter Stimmung geht es nach der Pause weiter, Coca kauend, die chilenischen Mädels in Decken gehüllt hinten.

Die "Geysire" Sol de Mañana (auf 4815msnm) sind eher blubbernde Schlammlöcher denn Fontänen, bloß der kochend heiße Dampf ist zu sehen - wenig photogen leider. Wir fahren bald weiter, über einen Paß, auf dem uns zwei Kinder anhalten, weil ihr Truck eine Panne hat - vielleicht 14-jährige Kinder, die am Steuer eines großen LkW arbeiten! Vom höchsten Punkt der Reise (angeblich 5000msnm), erblicken wir unser Ziel: die Laguna Colorada. Blutrot schimmer sie uns entgegen, fast unwirklich farbig. Zunächst steuert Simeon aber das nahegelegene Refugio an, wo er ausruhen und auftanken will, während wir ein Bett und Mittagessen angeboten bekommen - serviert in bolivianischer Tracht (mit dem berühmten zu klein geratenen Bowler-Hat), bestehend aus salzigem Käse, Tomaten, Avocado, ... Wir unterhalten uns gut mit den Chileninnen, unterbrochen vom Inhalt eines Wassereimers, der plötzlich neben uns auf den Lehmboden klatscht. "En Bolivia, es así", lachen die Chileninnen.

Die Laguna Colorada ist der unbestrittene Höhepunkt der Reise. Von einer kleinen Düne aus genießen wir den Rundblick über das blutrot bis rosa schimmernde Wasser und die darin nach Essen filternden Flamingos. Schnell sind wir die Düne heruntergelaufen, um Photos am Rand des Sees zu machen - erst auf dem Rückweg merken wir, daß die große Höhe jeden Schritt die Düne hinauf zu einer kleinen Anstrengung macht.

Nach viel zu kurzer Zeit drängt Simeon zur Rückfahrt, und schweigend bzw. schlafend fahren wir die Strecke retour, während das Cassettendeck eine Mixtur aus 80er-Jahre-Musik (inkl. Modern Talking) spielt... Die tiefe Sonne färbt derweil die Berge in berauschende Farben. In Windeseile haben wir die Grenze erreicht, bekommen unsere Pässe gestempelt, steigen in den Kleinbus um, essen all unser Obst auf, das wir nicht mit nach Chile nehmen dürfen, fahren zurück nach San Pedro.

Unser erneuter Besuch im Restaurant Casa de la Piedra ist enttäuschend: diesmal ist der Laden voll, und große Reisegruppen bedeuten für uns wenig Aufmerksamkeit und schlampig-lieblos zubereitetes Essen. Aber wir werden auf dem Weg ins Hotel ein zweites Mal mit dem unglaublich klaren Blick in den reichen Südsternhimmel belohnt, für den die Atacama ja auch berühmt ist!

permalink written by  gattidimonaco on September 17, 2006 from Juntacha, Bolivia
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San Pedro

San Pedro de Atacama, Chile


Unser Morgen in San Pedro beginnt mit der Suche nach einem neuen Hotel. Wir stellen fest, daß einige Hotels ausgebucht sind, vermutlich weil viele Touristen auch aus ganz Chile zur fiesta de patria herkommen. Schließlich finden wir im Hotel Altaira Platz, direkt neben unserer gestrigen Bleibe, dem Hotel Chiloé.

Zum späten Frühstück landen wir dann im Café Tierra "Todo Natural". Eine Oase: im ruhigen Innenhof bekommen wir dickes, warmes brotähnliches Gebäck und leckeren Birnensaft. So gestärkt gehen wir auf die Suche nach Tour-Anbietern, denn wir wollen morgen zu den lagunas nach Bolivien. Das gestaltet sich zunächst wenig erfolgreich: entweder sind die 1-Tagestours schon ausgebucht, oder sie kommen nicht zustande mangels Zuspruch. In einem kleinen unscheinbaren Büro reservieren wir zumindest einmal und hoffen, daß sich noch 2 weitere Teilnehmer finden werden. Derweil buchen wir unseren Nachmittagstrip: ins Valle de la Luna mit "Atacama Inka Tours". Abfahrt 15h, zurück 19h30, Kosten $4000 pro Person. Gerade noch Zeit, um etwas warme Kleidung aus dem Hotel zu holen...

Wir fahren in einem kleinen van los, mit vorwiegend Amerikanern und einer Österreicherin, die wir (erfolglos) von einer Tour nach Bolivien morgen zu begeistern versuchen. Erster Stop ist ein mirador, der einen Blick über die mondähnliche Wüstenlandschaft um San Pedro herum bietet und am Horizont die salar de atacama erahnen läßt. Und wo sich all die Tours und ihre Mitglieder wiedertreffen... Nächster Stop ist das Valle de la Muerte, was eigentlich Marstal heißen müßte, wenn das nicht jemand mit der Ausprache verwechselt hätte. Wir laufen das Tal hinab, durch beeindruckend sandiges Gelände (die armen Kameras!), eine echte Ödnis. Ein paar Sportfreaks nutzen die Dünen zum Sand-Snowboarden.

Ein Höhepunkt sind die Höhlen, die hier das Wasser vor zehntausenden Jahren geform hat. Das Salz, aus dem Sand gelöst, wurde fest und bildet nun bizarre, "stein"harte Formationen und eine kleine Schlucht. (Die Wände schmecken in der Tat salzig.)

Letzter Punkt der Tour sind die bizarren Fels-Formationen "tres hermanas", und schließlich der Aufstieg vom "amphiteatre" der "cordillera de la sal" auf einen kleinen Grat, von dem aus sich das Schauspiel des Sonnenuntergangs beobachten lassen soll. Da dieser einen festen Termin hat und alle Touranbieter den Punkt auf dem Programm haben, bildet sich eine regelrechte Massenkaravane diesen Hügel hinauf - an sich schon ein bemerkenswertes Bild. Der Aufstieg ist allerdings erstaunlich anstrengend: noch nicht genügend an die Höhe akklimatisiert, dazu noch bei jedem Schritt im Sand versinkend, schnaufen wir ganz schön. Oben angekommen, ist der Sonnenuntergang gar nicht so berauschend. Das Spektakuläre ist da, wo wieder keiner hinschaut: es sind die von der untergehenden Sonne feuerrot gefärbten Sandformationen, garniert mit weißen Flächen des Salzes, und im Hintergrund der Vulkan Licancabur.

Abends in San Pedro gibt es gute Neuigkeiten: unsere Bolivien-Tour kommt zustande, es haben sich noch zwei "chicas" aus Chile gemeldet. Hocherfreut bereiten wir uns vor. Unser Reiseführer hatte hingewiesen, daß die besseren Tours Sauerstoff mitnehmen für Höhenkranke. Auf Nachfrage wird uns versichert: Sauerstoff ist nicht vorgesehen, stattdEssen viel Trinken und Coca! Beinahe hätten wir das mit einer bekannten Limonade verwechselt... Aufgeklärt kaufen wir schnell noch auf dem lokalen Markt ein und gehen Essen. Das Restaurant "Adobe" schaut nett aus, ist aber voll, unsere Zweitwahl, das "Casona" entpuppt sich vom Essen her als weniger gut: Riesenfleischportionen, lieblos zubereitet. Dafür gibt es live-Musik mit einem sher guten Panflötenspieler und Begleitung. Die Gruppe, so stellt sich heraus, hat Erfahrung mit Deutschen, haben sie doch Jahre in Deutschland verbracht! (Jetzt wissen wir, wo die ganzen Straßenmusiker herkommen...) So lassen wir uns denn eine CD der zwei Brüder unter dem Ensemble aufschwatzen ($5000 und ein Glas un

permalink written by  gattidimonaco on September 16, 2006 from San Pedro de Atacama, Chile
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unterwegs nach San Pedro

Antofagasta, Chile


Viel zu früh müssen wir raus: 5:45 bringt uns das Hotel-Taxi zum Flughafen (für $10000). Wir sind noch viel zu müde, aber der Fahrer ist schon lustig aufgelegt und erzählt viel: daß wir Deutsche sind, wir mit der Anekdote belohnt, wie der Süden Chiles bevölkert werden sollte - den Chilenen habe man angeboten, dort soviel Land zu nehmen, wie sie wollten (um die Indigenos zurückzudrängen), aber die Chilenen wollten nicht, es war ihnen zu kalt dort. Darauf habe der deutsche Botschafter clever angeboten, er habe genügend Deutsche, die dort siedeln könnten. Ergebnis: Städte, die für Deutsche gebaut wurden. Unsere Fahrt entlang der Alameda wird zur Mini-Sightseeing-Tour, mit Hinweisen auf die Unis, die Moneda, die Estacion Central, usw.

Boarding am Flughafen ist etwas chaotisch, weil trotz (wegen) früher Stunde viel los ist. Zum Glück haben wir schon boarding cards bekommen, gestern in einem LAN-Büro. Um 7:15 bringt uns der Flieger (eine alte 737) nach Antofagasta, wo wir am Pazifik und mitten in der Wüste landen. Kaum ein Baum zu sehen! Per colectivo ($2000) geht's in die Stadt, wo wir gleich ein Ticket für die TurBus-Abfahrt um 10:30 nach Calama bekommen. Nur daß der Bus nicht kommt... Und als er kommt, stimmt etwas nicht (die Polizei kontrolliert alle Fahrtenschreiber und hat bei unserem etwas auszusetzen). Außerdem hat der Bus einen Motorschaden, wir müssen also wieder aussteigen und auf Ersatz warten. Das zieht sich. Besonders nervig: niemand scheint sich für den großen Überblick zuständig zu fühlen. Jedes Team aus Fahrer und Beifahrer kennt sich nur mit dem eigenen Bus aus, nie mit dem Verbleib der anderen. Auch als endlich der Ersatzbus eintrifft, zeigt niemand eine Spur von Eile, obwohl wir schon gut 1h30 Verspätung haben - das erinnert irgendwie an die DDR... Erst nach 12 kommen wir los, sind um 15:20 in Calama, wo wir wieder gleich ein Ticket für die Weiterfahrt nach San Pedro de Atacama ergattern. Die Wartezeit verbringen wir mit Einkaufen in einem Supermarkt in der Nähe (zum Zentrum ist's zu weit zu Fuß, und besonders spannend wirkt Calama wirklich nicht).

16:30 hätten wir weiterfahren sollen, doch wieder taucht kein Bus auf, weiß keiner Bescheid, bleibt nichts als unbestimmtes Warten. Wieder macht niemand Anstalten, als der Bus endlich da ist, wenigstens etwas von der Verspätung wettzumachen. Gegen 19:00 fahren wir los, so daß wir erst um 21:00 in San Pedro ankommen. Irgendwo im Dunkeln schmeißt uns der Busfahrer raus, irgendwie versuchen wir uns zu orientieren. Das wird erschwert dadurch, daß unser Footprint-Stadtplan die Straße, in der wir sind, falsch benennt, was wir in der Dunkelheit erst nach viel Herumlaufen mit schwerem Gepäck erkennen. Schließlich finden wir im Hotel Chiloé noch ein Zimmer (aber nur für eine Nacht) und Essen noch ein spätes AbendEssen im Restaurant La Casa de Piedra - ein Menu für $5000, das wirklich gut ist und in urigem Ambiente mit offenem Feuer serviert wird. Allerdings bin ich so müde, daß ich bald am Tisch einschlafe...

permalink written by  gattidimonaco on September 15, 2006 from Antofagasta, Chile
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Santiago: zweiter Tag

Santiago, Chile


Frühstück im Hotel, dann Aufbruch in die Innenstadt, zum berühmten Fischmarkt. Wir laufen durch die Markthallen voller Fischstände und -restaurants: Unmengen von Fischen und Meeresfrüchten türmen sich da auf, von bekannten bis zu völlig unbekannten.

Dann spazieren wir erneut über den paseo, überqueren die große Verkehrsader der Stadt, genannt Alameda (wenn es auch einen zu langen und komplizierten offiziellen Namen gibt), hin zur Kirche Los Sacramentinos. Das Viertel, das wir dazu durchqueren, beherbergt ein Möbelgeschäft am anderen. Die Kirche, gepriesen als Santiagos Antwort auf Sacre Coer, ist leider nur noch ein Schatten früheren grandeurs. Grau und verlassen wirkend, verschlossen, hier und da mit einem zerbrochenen Fenster. Wir begnügen uns mit ein paar Blicken und laufen weiter durch das angrenzende Univiertel zurück zur Alameda auf der Höhe des Verteidigungsministeriums. Passend dazu findet sich in diesem Teil ein Waffengeschäft neben dem anderen. (Und die Moneda ist gleich gegenüber der Verteidigung.) Weiter laufen wir in Richtung Estacion Central, was wir nach einer Weile aufgeben (es ist weit)...

Wir schieben einen Abstecher ins nahe Barrio Brasil ein,einem (tagsüber) gemütlichen Stadtviertel, wo wir an der Plaza Empanadas con Queso (von der Panaderia y Pasteleria San Camilo, Huérfanos y Brasil) Essen und den Tagesmüttern beim Unterhalten "ihrer" Kinder zuschauen. Danach gehen wir zurück zur Alameda, diesmal durch die verwinkelte kleine Calle Concha y Toro: ein kleiner Platz, auf dem Studenten in der Sonne sitzen und Gitarre spielen, Leute ihre Mittagspause geniEssen, und eine kleine Straße mit einem tollen Café, dem Café Tales, das uns auf Anhieb mit seiner kleinen Loggia und der stilvollen Inneneinrichtung gefällt. Wir trinken ewig-süßen Kaffee mit viel Milch und Zimt und Zucker und beobachten das beschauliche Treiben auf dem Platz.

Gut gestärkt fahren wir noch zur Estacion Central: das ist ein schöner Bahnhofsbau von Eiffel (typisch das aus Stahl konstruierte Dach) mit zu wenig Zügen aber viel Betrieb, der von den Märkten rundherum rührt.

Zurück im Zentrum besuchen wir das Museo Chileno de Arte Precolombino: viele Exponate aus ganz Mittel- und Südamerika, von Azteken und Maya bis zu Pukara, Chinchorro und Inka. Beeindruckend (neben den angepriesenen schwarzen Mumien der Chinchorro) ein riesiger Gold-Ohrring aus der Inka-Zeit, der die spanische Goldschmelzsucht überstanden hat.

Nocheinmal bummeln wir über die Plaza de Armas, wo inzwischen die Schachspieler vertrieben sind und stattdEssen ein Orchester sein Unwesen treibt. Zum AbendEssen gehen wir ins als Ausgehviertel bekannte Barrio Bellavista: obwohl direkt hinter unserem Hotel viele birrerias voller Studenten sind, zieht es uns etwas weiter bis ins Azul Profundo, einem superleckeren Fischrestaurant, eingerichtet im Stil eines alten Schiffs. Die Fischauswahl auf der Karte ist enorm, und was wir bestellen, schmeckt exzellent (inkl. Pisco Sour als Aperetiv), auch wenn wir nur eine Hauptspeise pro Person Essen und auf mehr Fisch zur Vorspeise verzichten...

permalink written by  gattidimonaco on September 14, 2006 from Santiago, Chile
from the travel blog: Los Andes 2006
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