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Al fin del mundo y del viaje: Punta Arenas

Punta Arenas, Chile


Punta Arenas, 19. Dezember, 23:00 Uhr - Sehr viel weiter südlich reicht der südamerikanische Kontinent nicht. Nur Inseln und die Antarktis befinden sich dort noch. Und gen Osten, abgeteilt durch die Magellanstrasse, liegt die Insel Feuerland, Tierra del Fuego, teils Chile und teils Argentinien zugehörig.

Bin seit Montagabend (nach nur! vierstündiger :-) Busfahrt in Punta Arenas und bereite mich mental am Ende der Welt auf das Ende meiner grossartigen Reise vor (schnief). Damit ich mich darauf besser konzentrieren, meine Schniefnase schonen und unendlich viele Fotos bearbeiten konnte, hat es gestern mal den ganzen Tag geschüttet wie aus Eimern. Keinen Fuß hab ich vor die Tür meines Hostels "Al fin del mundo" gesetzt und die gemütliche Atmosphäre hier vollends ausgekostet ;-)

Am Mittwoch habe ich dann wohl ausgeruht die Stadtbegehung in Angriff genommen und bin einmal kreuz und quer durch Punta Arenas, Hauptstadt der Region Magallanes (Region XII) und Chilenische Antarktis gelaufen. Gefällt mir sehr gut, hat zwar auch ein paar unschöne Schmuddelecken und der Fischmarkt ist indoor und so klein, dass man auch mehrmals dran vorbeigehen kann, aber ok. Vom Hügel hat man einen guten Blick auf die Stadt und die Bucht, hier und da ragt ein Kirchturm hervor und überall wuseln Leute herum. Ziemlich busy in der Innenstadt und bestens auf Touristen eingestellt. Nice. Die Pinguin-Touren sind Verkaufsschlager Nummer eins. Würde ich mir gerne nochmal gönnen, so ein Stelldichein mit den niedlichen Tierchen. Zur Zeit haben sie auch Junge, also eigentlich ein Must-Do. Und nach Süden die Küste entlang, um die rauhe Küste der Magellanstrasse, von der man schon so viel gehört hat, zu erleben. Mit dem Schiff fahren würde sich ja auch empfehlen. Oder lieber nochmal reiten gehen? Kajaken? Egal wofür ich mich entscheide, der Urlaub wird dadurch nicht länger ... also kein Stress, Infos einsammeln und nehmen, was kommt ... und keine Busse mehr ;-)

Dass man nicht mal so eben nach Ushuaia (Feuerland, Argentinien) fahren oder fliegen kann, war bereits am Montag abend klar, denn das wäre der eigentlich Plan gewesen. Endlich mal wieder nach Argentinien rüber ;-) Auf der Karte sieht das immer alles so easy aus, aber in der Praxis zahlt man dann entweder 250 US-Dollar für einen Flug oder man fährt 12 Stunden einfach mit dem Bus. Ne! Das kommt nicht in Frage, also wird Ushuaia trotz der vielen Empfehlungen, die ich unterwegs vernommen habe, von der Liste gestrichen. Aber Feuerland muss sein. Mit dem Bus? Nö, genug Bus gefahren, keine Lust mehr. Man ist auch viel zu unbeweglich und im Regen rumschlappen kann ich auch nicht leiden. Ein Fahrzeug muss her. Ein günstiges Fahrzeug muss her, um genau zu sein. Autovermietungen gibt es hier wie Sand am Meer, das wird seinen Grund haben und eine geeignete Feuerland-Erkundungsmöglichkeit sein. Also mal beim freundlichen Autoverleiher nachgefragt, dem Kerl vorgerechnet, dass 3 x 65.000 = 195.000 sind (nicht 215.000), den Preis auf 160.000 Pesos gedrückt ... und noch gestern am frühen Abend mit schotterpistenresistentem Jeep (Nissan Terrano) vom Hof gefahren. So schnell kann es gehen :-)

Wir sind dann abends gleich noch die Küste runtergefahren bis zum geographischen Mittelpunkt Chiles (bizarr so weit hier unten, wo die Südamerika-Karten üblicherweise aufhören, aber die Antarktis gehört ja auch noch mit zum Land), nach "Fuerte Bulnes" (erste chilenische Siedlung bzw. Befestigungsanlage aus dem Jahr 1843, mit brillanter Aussicht, so wie sich das für ein Fort gehört) und an die Laguna Parillada. Diese Fahrt war sowas von deprimierend. Die Strecke führt durch einen riesigen Baumfriedhof, so weit das Auge reicht nur Baumstümpfe und verkohltes Holz, keine Ahnung wie gross diese Fläche ist, aber wenn man Bäume mag und sich den intakten alten Wald vor Augen führt, denn es hier mal gegeben haben muss, dann tut der Anblick einfach nur weh! Man sollte das verbieten, die ganzen Bäume wegzuhauen. Stört mich hier in Patagonien schon die ganze Zeit, überall stellenweiser Kahlschlag, aber so krass wie auf dieser Strecke von rund 20 km ... nix anderes zu sehen als Ex-Wald und ein paar Karnickel und Kühe zwischendrin. Vor lauter Schock hab ich nicht mal Fotos gemacht. Tiefer Seufzer ... wenn ich mal im Lotto gewinne, kaufe ich ein paar Hektar von diesem wunderschönen Wald. Ich hoffe, der Tourismus entwickelt sich schnell, ökologisch und gewinnbringend für dieses Land, damit sie ihre Bäume in Frieden lassen. Die Lagune war schön anzusehen im abnehmenden Licht, total friedlich und leise, ausser uns und ein paar Vögeln keiner da. Bei Einbruch der Dunkelheit - das ist hier gerade erst so gegen 22:00 Uhr - waren wir zurück in der Stadt und haben uns im Supermarkt mit Reiseproviant (die letzten chilenischen Avocados, heul ... die werde ich sehr vermissen) eingedeckt.

Morgen früh startet dann mein letzter Trip auf dieser Reise: Feuerland, 2-3 Tage. Samstag abend muss ich mit dem Wagen wieder in der Stadt sein. Hoffe auf ein paar regenfreie Stunden (Sonnenschein hat es hier ummer Ecke bei de Antarktis sehr selten) und mit viel Glück kann ich nochmal einen Wal sehen. Das wäre ja ein sehr schönes Abschiedsgeschenk :-)

Die Fotos zu Punta Arenas und Umgebung sowie zur Fahrt Richtung Feuerland entlang der Magellanküste sind in der Bildergalerie "Region Magallanes - Punta Arenas & Umgebung (242)" zu finden: http://schmusemeier.de/fotos/suedamerika/punta_arenas/bildergalerie.html.

permalink written by  schmusemeier on December 19, 2007 from Punta Arenas, Chile
from the travel blog: Chile und Argentinien 2007
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