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Dakhla 1

Mut, Egypt


Sehr gemächlich ging ich den heutigen Tag mit dem Hotelfrühstück im Freien an. Danach fuhr ich mit dem Minibus, den üblichen öffentlichen Verkehrsmittel, nach Qalamun. Inklusive Kindern und Fahrern waren wir 20 Leute! Mein Hotelier empfahl mir dort die Altstadt und den alten Friedhof anzuschauen.

In der Tat ist beides sehr sehenswert. Zunächst machte ich einen Spaziergang über den Friedhof. Dieser besteht aus zig Gräbern aus Lehmziegeln bis hin zu richtigen Gruften. Da er am Rand des Dorfes liegt, wird er zunehmend vom Sand eingenommen, so dass einige Gräber schon teilweise bis ganz vom Sand verschluckt sind. Auch die Errosion hat einige Bauten schon teilweise zerstört. Dadurch beherbergten sie schon Kubikmeter des Sandes. Von einer Gruft schaute sogar nur noch das Dach aus dem Sand.

Einen großen Scheck bekam ich als ich in das Loch im Dach eines, schon fast ganz vom Sand verschluckten, Grabes schaute: Da lagen drei Menschenschädel einfach so herum. Da wurde mir auch gleich klar, dass die anderen Knochen die ganz in der Nähe im Sand lagen, keineswegs Tierknochen sind.Doch was hatte ich erwartet? Ist das nicht ein Friedhof? Nur gewöhnlich ist einem so ein Anblick fürs Museum vorbehalten. Krass!

Ebenso eindrucksvoll war mein Rundgang durch die Altstadt, in der es aussah, wie ich mir Dresden 1945 nach dem Bombardement. Die meisten Lehmhäuser sind eingestürzt und nur noch meterhohe Mauern übrig. Ab und zu war zwar noch ein intaktes, bewohntes Haus dazwischen, doch die allermeisten Bewohner wohnen in neuen Häuser, die rings herum um das Trümmerfeld errichtet sind. Dennoch prägen die Ruinen auf der Spitze des Hügels das Stadtbild.

Auf dem Rückweg wollte ich die ,,Magic Spring``, eine Quelle in der Wüste, besuchen. Das versuchte ich dem Minibusfahrer auch so gut wie möglich zu erklären, aber da ich nicht genau wusste, wo er mich absetzen müsste und auch kein Schild am Straßenrand einen Hinweis lieferte, verpasste ich die Stelle und fuhr zunächst mit zurück nach Mut. Da es nur eine Strecke von ca. 15km war und die Fahrt nur ein Pfund (ca. 14 ct) kostete, machte ich mich nach einer Verschnaufpause in Mut, gleich nochmal auf den Weg mit einem Minibus. Lustigerweise erwischte ich wieder genau den gleichen Minibus, mit dem ich das letzte Mal hinzu gefahren war. Das verwunderte den Fahrer. Da ich bei der Rückfahrt die Strecke genau beobachtet hatte, war ich nun sicher, an welcher Stelle er mich absetzen müsste und machte es ihm klar, als wir heran fuhren. Von dort war es nur noch ein längerer Fußmarsch über eine Düne bis zur Quelle.

Diese übertraf meine Erwartungen. Mitten in einer Landschaft auf Wüste, Feldern und einem See, hatten dort zwei Deutsche ein kleines Restaurant an der Quelle errichtet. Ich interessierte mich jedoch nur fürs baden. Sofort stieg ich in diesen natürlichen Whirlpool. Vom Rand aus geht es ein paar Meter lang hüfttief in Richtung Mitte, bis ich plötzlich im Sand versank und durch einen starken Wasserstrom samt einiger Gasblasen nach oben gespült wurde. Viele viele Male wiederholte ich dieses fantastische Erlebnis im Treibsand und ließ mich durch die Gasblasen wie in einem richtigen Whirlpool treiben. Drei Stunden verbrachte ich im körperwarmen Wasser.

Mit dabei war ein französisches Paar und ihre Guides, Fahrer etc., mit denen sie auf einer zweiwöchigen Oasentour per Geländewagen sind. Sie haben sogar ein zweites Auto mit Security dabei. Dafür kostete sie der Spaß aber auch 10 mal so viel wie mich am Tag. Sehr nett unterhielt ich mich mit dem Mann auf Englisch. Seine Frau sprach nur französisch, so dass er ihr übersetzte.

Völlig verschrumpelt und mit orangen Füßen, vom eisenhaltigen Wasser, verließ ich gegen halb 5 die Quelle. Etwa zur gleichen Zeit brachen auch die Franzosen auf, weshalb sie mich mit bis zur Hauptstraße nahmen. Dort schlugen sie jedoch eine andere Richtung ein. Wenig später nahm mich ein Pickup auf der Ladefläche mit.Diese teilte ich mit 7 sehr gesprächigen Ägyptern, die mich unablässig ausfragten. Darunter auch ob ich nicht Whiskey für sie hätte. Alkohol ist nämlich in Ägypten sehr schwer zu bekommen, da Muslime keinen Trinken, Whiskey erst recht nicht.

Da der Pickup aber nicht ganz in die Stadt Mut hinein fuhr, setzten sie mich am Stadtrand ab. Eigentlich war ich schon auf einen längeren Fußmarsch eingestellt, da kam ein Traktor um die Ecke, der mich kurzerhand mitnahm. Hasan, der Fahrer, fuhr mich sogar bis vor's Hotel, da es auf seiner Strecke lag. Was für ein Erlebnis! Im Hotel erkundete ich noch etwas das WLAN und verbrachte den Abend ähnlich wie den vorherigen.

permalink written by  derAaron on May 4, 2009 from Mut, Egypt
from the travel blog: Oasentour Western Egypt
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derAaron
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2003 Galway (Irland) - Leipzig (12 Tage) 1632km
2004 Leipzig - Bregenz (8 Tage) 989km
2004 Leipzig - Schmilka - Leipzig (1Tag) 324km
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