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Tag 9

Al Kharijah, Egypt


Den Hund hörte ich zwar auch in der Nacht noch einmal heulen, doch entdeckt hat er mich zum Glück nicht. Gut für uns beide! Ich hatte sogar einen Fantastischen 10,5 Stunden Schlaf nach dem harten Tag.

Beim frühstücken verputzte ich den letzten Rest Marmelade auf einem meiner zwei Brötchen. Das andere war leider angeschimmelt. Inzwischen waren auch die anderen Vorräte, also Nudeln und Konserven so sehr aufgebraucht, dass das Fahrrad zur Schieflage neigte. Deshalb musste ich erstmal ein paar Dinge auf die andere Seite packen, damit es wieder gerade steht.

Der Wind kam wie erwartet von vorn. Die letzten 35km nach Kharga waren deshalb sehr anstrengend. Die Landschaft war bis auf ein Kurriosum sehr öd und langweilig: Geröll und Hochspannungsleitungen soweit das Auge schauen konnte. An einer Stelle jedoch war die Straße komplett unter einer zig Meter hohen Sanddüne begraben, so dass man eine Unleitung gebaut hatte, die inzwischen auch schon vom Sand begraben war. So dass ich auf der Umleitung von der Umleitung den riesigen Sandberg umfuhr. An manchen Stellen schauten sogar noch die reste von Telegraphenmasten aus dem Sand. Ein skurriles Bild!

Ungefähr auf der Hälfte der Strecke überholte mich ein Hamburger Motorradllerpärchen und hielt auf einen Schwatz. Sie hatten ihr Bike nach Alexandria verschiffen lassen und sind nun unterwegs nach Hause. Da ihnen bereits ´zumm zweiten Mal dass Zelt abhanden gekommen war, bot ich ihnen meins an. Sie hätten es jedoch erst in Luxor haben können. Zu diesem Zeitpunkt war ich mir nämlich noch nicht sicher, ob ich von Baris mit dem Fahrrad oder dem Bus nach Luxor fahre. Im letzteren Fall hätte ich es nochmal gebraucht. Das passte aber leider nicht in ihren Reiseplan.

Nachdem ich auch die letzten Kilometer vor Kharga den Wind bezwungen hatte, war ich mir aber sicher, solche weitere 200km bis nach Luxor nicht mit dem Fahrrad fahren zu wollen. Also werde ich in Baris am Südzipfel der Oase die Tour beenden und den Bus nehmen. Es gäbe auf der Strecke eh nicht viel zu sehen versicherten mir alle Reisenden, die diesen Weg entlang kamen.

Kurz vor Kharga fielen mir ein paar Palmenholzstöcke auf die am Wegesrand lagen. Ich hilt sie für geeignet Hunde zu bekämpfen und sägte mir einen zurecht. Nur einen Kilometer später hatte dieser auch schon Premiere. Kurz vorm Polizeicheckpoint kläfften auch schon 10 fiese Köter nach mir. Ich hielt meinen Knüppel kampfbereit hoch über mich, was die Hunde offenbar beeindruckte, so dass sie es beim Kläffen beließen.

In Kharga erfragte ich bei verschiedenen Polizisten den Weg zum El Waha Hotel und bekam Wegbeschreibungen mit engegengesetzten Richtungen. Erst bei der Post fand ich jemanden, der mir wirklich helfen konnte, indem er mich mit seinem Moped dorthin lotste.

Im Hotel machte ich mich kurz frisch und bereit den Hibis-Tempel zu erkunden. An der Rezeption sagte man mir, dass ich mit einem Taxi für \pounds E0,5 dorthin kommen würde. Ein Taxi zu finden war in der, zur Mittagszeit ausgestorbenen, Stadt nicht schwer. Ich hatte fast den Eindruck, dass hier nur Taxen verkehrten. Der erste Fahrer druckste beim Preis ein wenig rum. Erst als wir fuhren, wollte der \pounds E 5 von mir. Das entsprach natürlich gar nicht meinen Vorstellungen. Also ließ ich ihn halten und stieg gleich wieder aus. Danach fragte ich das nächste Taxi, das bernächste und auch das überübernächste Taxi nach dem Preis. Da dies, wie auch die anderen alle, \pounds E 5 verlangten, fuhr ich halt mit. Sicher meinte der Mann von der Rezeption mit ,,Taxi`` die Minibusse.

Am Ibis-Tempel angekommen, erklärte man mir am Eingang, dass der Tempel wegen Bauarbeiten geschlossen sei. Ich drufte lediglich aus der Ferne ein Bild machen und fuhr mit dem gleichen Taxi wieder zurück. Frustriert widmete ich mich erstmal bei Tee und Shisha meinem Reiseführer.

Zum Mittagessen besuchte ich ein sehr sauberes Restaurant. Beim Erfragen des Preises verwechselte ich jedoch tallatin mit tallata. Und nahm an das Essen würde nur \pounds E 3 kosten. ein nicht unüblicher Preis. Als jedoch die ganzen Speisen aufgetischt wurden, wurde mir langsam klar, dass es auf jeden Fall mehr als \pounds E 3 kosten würde. So bezahlte blieb mir am Ende nichts weiter übrig als den ausgemachten Preis zu zahlen, obwohl er ungefähr 3 Mal so hoch war wie für einen Ägypter.

Abends waren die Straßen wieder viel belebter und viel mehr Geschäfte geöffnet. Schon wenige Meter nach dem ich das Hotel verlassen hatte, bemerkte ich dass mich jemand verfolgt. Dieser stellte sich auch kurz später vor: Rattan von der Polizei war in Zivil beauftragt mein Leib und Leben, im ach so gefährlichen Kharga, zu schützen. Doch da ich mich heute schon genug geärgert hatte, versuchte ich nicht ihn abzuschütteln sondern spielte mit ihm einige Runden Domino. Er war gut! Später kam noch ein Freund vorbei, gegen den ich im Domino auch mal eine Chance hatte. Wir verstanden uns gut.

permalink written by  derAaron on May 7, 2009 from Al Kharijah, Egypt
from the travel blog: Oasentour Western Egypt
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derAaron
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bike trips:

2003 Leipzig-Rügen (2,5 Tage) 443km
2003 Galway (Irland) - Leipzig (12 Tage) 1632km
2004 Leipzig - Bregenz (8 Tage) 989km
2004 Leipzig - Schmilka - Leipzig (1Tag) 324km
2004 Berlin - Jerusalem (2...

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