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Tag 10

Baris, Egypt


Sehr langsam und ruhig ließ ich den letzten Tag angehen. Denn dank Wetterbericht war ich des Rückenwindes gewiss. Erst halb 10 startete ich mit einem Schub, den man sich nicht als Gegenwind wünschen würde. Nicht mal als Seitenwind! Der Himmel war wieder bedeckt und die Luft schmeckte wieder nach Sand. Es war ein ähnlicher Sturm, wie an dem Tag, an dem ich mit dem LKW mitgefahren war.

Mit unglaublichen 30 bis 40km/h fegte ich über den Großteil der Strecke. Die Kilometerschilder nach Baris, die alle 5 Kilometer aufgestellt sind, zählten in einem unglaublich schnellen Takt nach unten. Ein echter Countdown. Ich hatte fast das Gefühl in dem Sand mit zu schweben, der in Bodennähe wie Wasser über die Straße floss. Nur als ich anhielt spürte ich, wie unangenehm dieser Wind auch sein kann. Vor allem wenn der Sand wie hunderte kleine Nadelstiche auf meine Waden einhagelte.

Dort wo die Straße nach Luxor abgeht, wurde ich wieder von den Polizisten am Checkpoint angehalten und, zum letzten Mal auf dem Rad, nach Nationalität, Ziel und Hotel befragt. Wie immer nannte ich als Hotel ,,Oasis Hotel``, doch die Poizisten wussten, dass es kein solches in Baris gibt. Also ließ ich mir ein anderes vorschlagen. Meine Telefonnummer wollten sie auch, aber ich hab ja kein Handy ;).

Kurz später tauchte am, vom Sand dunstigen Horizont wieder Grün auf und ich war endlich da! Gleich am Ortseingang befand sich ein Hotel das ich nach dem Preis befragte. Da ich aber gern etwas näher am Zentrum ,,wohne`` vertröstete ich den Inhaber und fuhr noch weiter. Allerdings stellte sich die, in meiner Karte fett eingetragene, Zielstadt als kleines verlassenes Wüstennest heraus. In dem es keinen Grund gab noch länger zu bleiben. Fast alle Geschäfte hatten wegen des Freitags geschossen und ein weiteres Hotel fand ich auch nicht.

So beschloss ich erstmal bei einem Tee meine Weiterfahrt, ohne Fahrrad, nach Luxor zu planen. Dabei erfuhr ich, dass ich höchstens für \Eur{30} bis \Eur{50} mit einem Taxi dorthin kommen könnte. Busse gibt es nicht direkt.

Die günstigere Alternative sei mit einem Minibus nach Kharga zu fahren und von dort einen Bus nach Luxor zu nehmen. Das dauert eben nur länger und da ich mehr Zeit als Geld habe, entschied ich mich für diese Variante.

Eine Stunde später kam auch der besagte Minibus und wir luden mein Fahrrad und Gepäck aufs Dach. Kurz vor der Abfahrt, als ich schon im Wagen saß, kam ein Junge ans Fenster und bettelte nach einem Stift. Asl der Bus losfuhr und ich ihm bereits zu verstehen gegeben hatte, dass er von mir nichts bekommt, griff er nach meiner Armbanduhr, konnte aber nichts ausrichten.

Daraufhin gings gegen den Wind zurück nach Kharga. Dort erguhr ich allerdings, dass ich wiederum nur mit einem Taxi direkt nach Luxor käme, weshalb ich mich dann für Plan C entschied: Den Bus nach Asyut nehmen, was viel weiter Nilabwärts liegt, und von dort mit Zug oder Bus nach Luxor. Das ist alles noch viel preiswerter als 330km Taxi fahren. Zeitlich ist es auch kein Problem, da ich ohnehin erst morgen nach Luxor aufbrechen wollte. Doch zunächst werde ich noch eine Nacht in Kharga im gleichen Hotel wie gestern verbringen.

Der Mann an der Rezeption wunderte sich zwar sehr mich wiederzusehen und mir kommt es auch total komisch vor, wieder hier zu sein, aber es ist die beste Lösung um nicht irgendwann im Dunkeln in Luxor zu stehen.

Ich nahm wieder das gleiche Zimmer und stellte fest, dass das Wasser, wie bereits am Morgen, immer noch nicht ging. Der Mülleimer war nicht geleert und das Klo nicht gespült. War ja kein Wasser da. Nur das Bett war gemacht. Das Hotel ist also nicht wirklich empfehlenswert.

Doch nun musste ich ja mal wieder duschen. Also sagte ich an der Rezeption wegen des Wassers bescheid, woraufhin der Mann aufs Dach kletterte und versuchte etwas zu bewirken. Half aber nichts. Die Lösung des Problem war schließlich, dass ich ein Zimmer in der dritten, statt vierten Etage bezog.

In meinem Reiseführer stand zwar, dass es nicht besonders sauber sei und dass nur die oberste Etage Ausländern angeboten würde, aber nun wusste ich auch warum das so war: Das Zimmer war einfach noch einen Tick dreckiger. Da lagen noch Zigarettenkippen auf dem Boden und im Abfluss des Bades noch ein benutztes Kondom. WÜRG! Zum Glück bin ich hier nur zum Übernachten. Außerdem ist es mit \pounds E 25 (ca. \Eur{3,50}) dafür wenigstens billig.

Damit morgen alles klappt, wollte ich mir schon mal das Busticket am Busbahnhof besorgen. Auf dem Weg irrte ich wieder mal, verschiedenen Wegbescheibungen folgend, kilometerweit durch die Stadt. Erst ein Dattelverkäufer konnte mir wirklich helfen, indem er kurzer Hand seinen offenen Laden unbehelligt ließ und mich auf seinem Moped zum Busbahnhof fuhr. Ohne Helm versteht sich. Man kann hier manchmal richtige Überaschungen erleben!

Als das Ticket gekauft war, gings zum Barbier um endlich die Wolle am Kinn loszuwerden, die seit Beginn der Reise die Tage zählte. Fachmännisch wurde mein Kinn glatt wie ein Babypopo und die Ohren und Augenbrauen mit Zwirn bezupft. Nur der typisch ägyptische Oberlippenbart blieb zum Spaß. Damit fällt man hier gar nicht auf! den Abend verbrachte ich wieder bei Shisha und Domino. Diesmal hab ich sogar ganz wacker geschlagen. Es ist ein echtes Strategiespiel!

permalink written by  derAaron on May 8, 2009 from Baris, Egypt
from the travel blog: Oasentour Western Egypt
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2003 Galway (Irland) - Leipzig (12 Tage) 1632km
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