Loading...
Start a new Travel Blog! Blogabond Home Maps People Photos My Stuff

Auf nach Peru

Tacna, Peru


Morgens mit dem Zug über die Grenze: die wiederbelebte Verbindung der Ferrocarriles Tacna-Arica besteht aus Täglich zwei Hin- und Rückfahrten eines alten Triebwagens (Baujahr 1952), der mit vielleicht 40km/h hupend am Strand vorbei über die Grenze rumpelt. Zur Abfahrt um 9:30 müssen wir eine halbe Stunde vorher am Bahnhof sein, wo unsere Papiere zur Ausreise aus Chile gestempelt und die Gepäckstücke durchleuchtet werden. Wir stellen fest, daß Horiols uns die Fahrt treffend beschrieben hatte: nichts für den, der Komfort und Schnelligkeit sucht, aber ein nostalgisches Erlebnis im Holzinterieur.

Pünktlich 10:00 Peruanischer Zeit erreichen wir wieder laut hupend den Bahnhof von Tacna, wo wir von einem freundlichen Grenzbeamten den Einreisestempel nach Peru bekommen und etwas Geld umtauschen. Ein Taxi bringt uns gleich zum Busbahnhof, und um 12:30 steht die Weiterfahrt mit dem Bus nach Arequipa an - genug Wartezeit, um Knabberzeug zu kaufen und unsere Ankunft im vorbestellten Hotel zu avvisieren, schließlich soll es ratsam sein, sich nachts in Arequipa vom Taxi abholen zu lassen.

Das Bussystem in Peru erinnert mehr an Mexico als an das in Chile - organisierter. Wir fahren "Imperial"-Klasse mit Flores Hermanos. Unter anderem bedeutet das, daß wir eine Busbegleiterin haben. Sie heißt Ursula und sorgt für Heiterkeit, weil sie darauf hinweist, die Toilette sei "solo urinario", und wenn jemand der Passagiere andere Bedürfnisse habe, solle er sich vertrauensvoll an sie wenden. Die Männer neben mir quittieren das mit Scherzen und anspielendem Gelächter... Von den üblichen schlechten US-Spielfilmen abgesehen verläuft die Fahrt ruhig; zweimal müssen wir allerdings halten und Zollformalitäten über uns ergehen lassen. Unser Gepäck wird (zum Glück...) nicht durchsucht.

In Arequipa sind wir nach nur 5h30, schneller als gedacht. Angel, der Taxifahrer des Hotels, holt uns ab und läßt uns beschämt fühlen, weil wir in dieser schönen historischen Stadt nur so kurz bleiben - nur bis morgen in der extremen Früh. Zumindest in der abendlichen Beleuchtung sieht der Stadtplatz sehr einladend aus. Das Hotel - Casa de Melgar - ist ein echtes Schmuckstück aus weißem Sillar-Stein, mit mehreren kleinen Häusern und lauschigen Innenhöfen. Wie schade, daß wir hier nicht länger bleiben (und nicht einmal frühstücken können).

Als AbendEssen probieren wir etwas aus: Essen im Stil der Inka- und Vor-Inka-Zeit. Das Restaurant Soconllay unter den Arkaden des zentralen Platzes hat einen stolzen Besitzer, der uns sofort verkündet, daß hier authentisch gekocht wird - ohne Salz, ohne Zutaten, die die Spanier einst einführten, außschließlich auf heißen vulkanischen Steinen. In der Tat bekommen wir ein Alpaca-Steak auf solchen Steinen serviert, mit nichts als einem Holzlöffel für die Beilagen aus Mais und diversen Kartoffelsorten... Das Fleisch ist diesmal alles andere als zäh, sondern sehr fein und zart. Einzig das ebenso authentische Getränk kostet Überwindung: chicha, fermentiertes Maisbier, das nicht gerade einladend riecht, aber weniger extrem schmeckt. Dennoch - das nächste Mal mit etwas weniger "Echtem".

permalink written by  gattidimonaco on September 23, 2006 from Tacna, Peru
from the travel blog: Los Andes 2006
Send a Compliment


comment on this...
Previous: Auf Tour mit Oriol (Tag 2) Next: Unter Gringos: Cusco

trip feed
author feed
trip kml
author kml

   

Blogabond v2.40.58.80 © 2024 Expat Software Consulting Services about : press : rss : privacy
View as Map View as Satellite Imagery View as Map with Satellite Imagery Show/Hide Info Labels Zoom Out Zoom In Zoom Out Zoom In
find city: