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Die Sehnsucht nach der französischen Gelassenheit

Deutschlandsberg, Austria


Wenn ich manchmal aus dem Fenster blicke, dann erwarte ich immer noch, dass mir die untergehende Sonne entgegenstrahlt, den gesamten Horizont in ein tiefes Rot taucht, während sich alles in dem endlos scheinenden Meer der Bretagne widerspiegelt. Das alles erwarte ich, und eine Betonlandschaft mit vereinzelten Birken bekomme ich. Die Zeiten, in denen man in frühen Abendstunden in seinem Schaukelstuhl auf der Veranda saß, ein Glas guten französischen Rotweins in der einen, eine Pfeife mit gutem Tabak in der anderen Hand und das rauschende Meer bei seinem Treiben beobachtete, sind längst vorbei. Die Gelassenheit und Ruhe, seiner Arbeit nachzugehen, ist verflogen. Deutschland ist ein Land der Hektik und Pünktlichkeit. Zuverlässigkeit steht hier an erster Stelle. Wohin das Auge reicht, sieht man die Produkte von Zivilisation und Industrialisierung. Die Naturschönheiten sind in dieser grausamen Welt längst untergegangen, mussten ihren Platz für neue Firmen- oder Wohngebäude räumen. Glücklich macht hier beruflicher Erfolg, niemand schaut mehr auf die wahren Schönheiten des Lebens.

Frankreich ist ein wunderschönes und in weiten Teilen sehr naturbelassenes Land. Kleine Dörfer sind oftmals mitten in die Natur gesetzt. Und so lebt man dort auch. Völlig natürlich und völlig stressfrei. Oft vermisse ich die Zeit, wenn man mittags mit Freunden und Familie draußen unter wunderschönem blauen Himmel zusammen sein Ratatouille genoss und die kleinen Spatzen beobachtete, wie sie die Brotkrumen von dem Steinboden aufpickten.

Ich würde wirklich gerne Deutschland als meine Heimat bezeichnen, doch es fällt mir angesichts der vielen Veränderungen extrem schwer. Das Heimweh beginnt beim frühen Aufstehen, das nötig ist, um seine Arbeitsstelle zu behalten, zieht sich über das Frühstück hin, bei dem mir selbst das "Pain Au Chocolat" fehlt, und schließlich über den gesamten restlichen Tag, der von Stress, Leistungsforderungen und Hektik begleitet ist. Kann man nach mehreren Jahren, von seinem Heimatland um mehrere Hundert Kilometer getrennt, noch von Heimweh sprechen?

permalink written by  Frankreich on September 18, 2009 from Deutschlandsberg, Austria
from the travel blog: Goodbey Frankreich
tagged Frenkreich, Heimweh and Deutschland

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Je t'aime ma France... et toi?

Deutschlandsberg, Austria


Paris ist die Stadt der Liebe, Frankreich das Land der Feinschmecker. Mit all diesen Klischees habe ich mich in den letzten Jahren beschäftigt. Und ich kann sie nur bestätigen. Jetzt, wo ich hier in Deutschland lebe, betrachte ich meine Heimatland von einer anderen Seite. Von der Seite eines Außenstehenden. Und ich habe erkannt, dass Frankreich viel schöner ist, als ich es je dort wahrgenommen habe.

Seit meiner Geburt habe ich in Reims gelebt. Die Stadt ist nordöstlich in Frankreich gelegen und nicht weit von Paris entfernt. Wir haben keine Einwohnerzahl in Millionenhöhe, jedoch sind wir auch keine Kleinstadt. Meine Eltern wollten eine zeitlang immer nach Paris ziehen, damit mein Vater es nicht soweit zur Arbeit hat. Jedoch haben sie mir damals erklärt, dass es nicht einfach ist, seine Wurzeln abzubrechen und woanders neu einzupflanzen. Heute, wo ich in Deutschland lebe, kann ich diesen Satz erst nachvollziehen. Ich fühle mich nicht unwohl hier, im Gegenteil. Ich habe schon viele Freunde gefunden und beherrsche auch die deutsche Sprache schon gut. Doch mir fehlt meine Heimat sehr. Im Vergleich zu anderen Menschen, die einen weiteren Weg in ein neues Leben zurücklegen, liegt Frankreich zum Glück gleich neben Deutschland. Doch das hier oder dort sein ist der entscheidende Unterschied.

Ich bin ein Einzelkind und auch sehr verwöhnt. Viele Freunde hatte ich auch, aber nur eine Handvoll waren für mich wirklich wichtig. Wir waren immer viel unterwegs nach der Schule, am Wochenende und natürlich in den Ferien. Das Fahrrad war unser liebstes Fortbewegungsmittel. Einen Sommer haben wir eine Radtour bis nach Paris gemacht, aber das war mir persönlich zu anstrengend. Doch war es wunderschön, da ich mit meinen Freunden zusammen sein konnte.

Ich lebe jetzt in Deutschland und fühle mich hier sehr wohl. Das ganze Jahr über habe ich viele freie Tage und kann so oft in mein altes Heimatland, wie ich möchte. Doch ob ich für immer hier leben werde oder ob meine französische Herzhälfte siegt, wird sich erst in den nächsten Jahren zeigen.

permalink written by  Frankreich on September 18, 2009 from Deutschlandsberg, Austria
from the travel blog: Goodbey Frankreich
tagged Paris, Deutschland, Frankreich and Fernweh

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Lieber beim lieben Gott in Frankreich

Deutschlandsberg, Austria


Sicher, weit bin ich nicht gekommen. Ich habe nur eine Grenze geschafft, aber ich habe die Grande Nation hinter mir gelassen. Schon gut, ich bin wirklich in ordentlichen Verhältnissen gelandet. Mon Dieu, warum habe ich das nur gemacht, war ich verrückt oder was war nur mit mir los? L'amour war mit mir los. Ich bin eben ein richtiger Franzose! Was ein Franzose nicht so alles macht, wenn er verliebt ist ... Er verlässt sogar aus Liebe seine große Liebe "La France". "Wo die Liebe hinfällt, da wächst kein Gras mehr!" sagt man hier in Deutschland.

Nein wirklich, ich kann nicht behaupten, dass ich mich hier langweile, denn Deutschland ist ganz schön lustig. Ich könnte mich kaputtlachen über all diese kaputten Typen hier in diesem Deutschland. Die sind so verdammt komisch diese Deutschen und das allerschönste ist, dass sie es nicht einmal bemerken, wie urkomisch sie sind. Die haben nämlich einfach keinen Humor, diese bierernsten Deutschen. Die kriegen überhaupt nichts mit. Die haben wohl nichts zu lachen. "Honi soit qui mal y pense!" (Beschämt sei, wer schlecht darüber denkt) Stimmt, ja, ja, ich weiß, ich bin ein Schwein, ich bin ein Spötter, ich bin ein Mann, deshalb soll auch niemand wissen, dass ich mich eigentlich nur über jeden hier totlachen könnte. Nein, nein meine Frau, meine Familie, das ist eine andere Sache, eine Ausnahme. Ich liebe meine Frau und ich liebe meine Kinder und ich liebe auch mein Restaurant, aber ich liebe meine Gäste nicht. Ich finde diese Leute, die zu mir zum Essen kommen, alle völlig unmöglich. Nichts verstehen diese Typen vom Essen, rein gar nichts. Geschmacklose Typen sind das, diese Deutschen, auch wenn die sich einbilden die echtesten Gourmets von der Welt zu sein, diese Dummköpfe. Aber, was soll man von einem Land schon erwarten, wo man den Kindern beibringt: "Man muss essen, was auf den Tisch kommt!" Einfach nur schauderhaft dieses deutsche Essen. Ekelhaft. So einen Fraß bekomme ich nicht herunter, der kommt mir nicht in meinen feinen, französischen Magen hinein. O la la, bin ich denn der Wolf von den sieben Geißlein? Ich stecke mir doch keine Wackersteine freiwillig in meinen armen Magen. Lieber bin ich der französische Wolf, lächele freundlich und serviere mit einer Nonchalance meinen Gästen mein überteuertes Menü.

permalink written by  Frankreich on September 18, 2009 from Deutschlandsberg, Austria
from the travel blog: Goodbey Frankreich
tagged Paris, Deutschland, Frankreich and Essen

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